Es gibt zwei Teufelskreise, die sich gegenseitig füttern:
Einmal der Teufelskreis auf der psychischen Seite: hier bemerkt die Person das Nachlassen der Kräfte, die Unmöglichkeit die alten Leistungen wieder abzurufen und die sich daraus ergebende Arbeitsunfähigkeit und dann auch noch bedrohliche finanzielle Situation. Zusätzlich kommt dann noch dazu, dass sie von den aufgesuchten Ärzten keine hilfreichen Antworten und Lösungsvorschläge bekommen. Dies kann die Amygdala nur als Bedrohung interpretieren. Allerdings ist die Amygdala ja nicht intelligent und kann diese Bedrohung nur in ihrem alten Schema beantworten nämlich: Bereitstellung von Abwehr-Energie. Das heißt Führung des Sympathikus. Dies führt dann wieder zu einer erhöhten Anspannung und einer Unterdrückung des Parasympathikus und damit der Erholungsfähigkeit mit den ganzen negativen somatischen Folgen.
Der Teufelskreis auf der Körperseite bedeutet, dass die Erholungsfähigkeit nicht mehr vorhanden ist, dass das Muskelsystem verspannt ist durch den Sympathikus. Das führt zu Schmerzen. Die Absenkung des Parasympathikus führt zu mangelnder Erholungsfähigkeit und dadurch die bemerkte nachhaltige Erschöpfung, die durch Schlaf und Ruhezeiten nicht mehr ausgleichbar ist. Weiter wird bei dem unterdrücken Parasympathikus die Magen-Darm-Tätigkeit unzureichend ausgeführt, was dann auch zu Aufnahmestörungen von den gerade im angespannten Zustand dringend gebrauchten essentiellen Aminosäuren, Vitaminen und Spurenelementen führt. Dies führt dann auch zu einer Minder-Ausstattung der strukturellen Systeme, mit Folgen bis hin zu den Mitochondrien, die dann in die ihre Energie nicht mehr aufnehmen und verarbeiten können.
Diese beiden Teufelskreise füttern sich aber dann gegenseitig. Deshalb ist es notwendig beide Teufelskreise getrennt aber synergistisch zu anzugehen. Der Ansatz im psychischen Bereich ist es, den Verstand wieder zu nutzen, als die einzige Kontrollinstanz der Amygdala. Der Verstand kann durch bestimmte Trainingsmaßnahmen wie Meditation, Entspannungsmassage und auch positive Selbstsuggestion dafür sorgen, dass die mentale Bedrohlichkeit und die immer wieder auftauchenden negativen Gedanken eingegrenzt werden. Hier biete ich Ihnen die von mir entwickelte Abend-Suggestion an, ich nenne es „Das Abendgebet“. Dies lautet wie folgt:
Das Abendgebet
„Ich bin zufrieden mit dem Tag. Ich darf jetzt zu Ruhe kommen.“
Nicht ich muss jetzt zur Ruhe kommen, damit ich morgen fit bin. Dies würde den Sympathikus wieder in Gang setzen, was Anspannung zur Folge hat; sondern ich darf zu Ruhe kommen. Und der Verstand muss den Tag bewerten. Der Verstand darf sagen: “Ich bin zufrieden mit dem Tag.”
Sehr leistungsorientierte Menschen dürfen einfügen: „…,den gegenwärtigen Umständen entsprechend…“.
Auf jeden Fall bedeutet die ausgesprochene oder gedachte Zufriedenheit eine Entspannung. Diese Selbst-Suggestion sollte man nutzen und regelmäßig jeden Abend durchführen.