Wissenschaftliche Grundlagen

Wissenschaftliche Grundlagen der Fatigueerkrankung: die Vagustheorie

Es gibt viele Veröffentlichungen, die die zentrale Funktion des Vagusnervs (Parasympathicus) bei der Steuerung des Immunsystems unterstützen. Unter chronischem Stress wird das parasympathische System durch das ständig feuernde sympathische System unterdrückt. Wie die Messungen unseres Stresssystems mit den von Dr. Ziaja weiterentwickelten Methoden zeigen, ist die Regulationsfähigkeit des autonomen Nervensystems bei den von uns bis dato gemessenen CFS Patienten festgefroren.

Wie entsteht diese Dauerbelastung unseres Systems?

Eine chronische Stimulation der Warnfunktion der Amygdala (Gefahrenwarnfühler) im Limbischen System (Gefühlsverarbeitungszentrum) führt zu einer chronische Bereitstellung von Stimulation des vegetativen Nervensystems über die Hypophysen-Nebennierenrinde-Stressachse- Die Folge ist ein chronisches Ungleichgewicht von Sympathikus und Parasympathikus zu Ungunsten der Erholungsfunktion über den Parasympathikus.

Das führt zu Veränderung der chronobiologischen Strukturen. Normale Cortisolausschüttung verändert sich. Der Tagesrhythmus des CortisoLspiegels nivelliert sich auf hohem Niveau. Dies führt zum Fehlen der abendlichen Absenkung, die zur Erholung und REM Schlaf notwendig ist mit dem Effekt der schon bald wahrgenommenen Schlafstörungen. Zusätzlich führt der hohe CortisoLspiegel zu einer Beschleunigung des metabolischen Systems mit den Folgen der thermischen Überhitzung, die nachts drastischer wahrgenommen wird z.B. als unerklärliches Schwitzen. Die Folge ist eine erhöhte Dauerspannung des muskulären Systems. Bei weiter bestehender chronischer Überlastung verändert sich der chronobioLogische Rhythmus, indem die Cortisolausschüttung tagsüber sich auf niedrigem Niveau, abends aber weiterhin auf höherem Niveau einpendelt.

Die fortschreitenden Prozesse im Sinne eines Teufelskreises führen neurobiologisch zu einer Abkapselung der Amygdala von den regulierenden Systemen – Hippocampus (Bewegung) und Frontalhirn (Vernunft) – im Sinne eines Rückzuges auf Flight or Fight Mechanismen.

Dadurch werden autonome Prozesse und Mechanismen in Gang gesetzt. Diese unterliegen nicht mehr der Steuerung des Frontalhirns. Psychologisch wird dieser Prozess wahrgenommen als diffuse Ängste und Lähmungsgefühle der intentionalen Leistungsbereitschaft, somatisch als Herzenge, Tonisierung des muskulären Systems mit den Folgen der Angespanntheit und diffusen Schmerzen. Weitere Folgen finden sich bei den respiratorischen Parametern, ein System, das auf vermeintliche gefährliche Situationen sich einstellen muss, wie die Amygdala vorgaukelt, braucht mehr Sauerstoff. Das führt zu einem erhöhten V02 Max Bedarf, das Atemvolumen nimmt zu über erhöhte Atemfrequenz. Es entsteht Kurzatmigkeit, der Puls erhöht sich.

Dieses festgefrorene autonome Nervensystem können wir Lernen, mental zu beeinflussen, um wieder eine gesündere Regulationsfähigkeit zu erreichen als ein wichtiger Baustein, der einen der negativen Teufelskreise unterbricht.

Um darum geht es meiner Erfahrung nach in der Behandlung der CFS Erkrankung, die jeweiligen Teufelskreise zu identifizieren und zu unterbrechen oder abzumildern, um den Körper wieder eine Chance auf Selbstheilung zu geben. Einer der Teufelskreise ist der, der über die Angst, nicht zu wissen woran man da erkrankt ist, zumindestens am Anfang, die Verzweiflung keine einfache Heilungsmöglichkeit zur Verfügung zu haben, die Sorge um die finanzielle Zukunft und die Frustration auch von Experten keine Antworten zu bekommen, sondern noch in die Psycho Ecke abgeschoben zu werden. Dieses Negativpaket an Gedanken und Gefühlen sorgt wieder für eine Erhöhung der inneren Anspannung über den Amygdala Stressregelkreis und zur weiteren Verfestigung der Blockade einer gesunden Regulationsfähigkeit des autonomen Nervensystems.

Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, die Amygdala Reaktionen wieder unter die willentliche Kontrolle zu bekommen und sich wieder auf eine positive Grundhaltung einzulassen, dient das hier angebotene Programm.

Die Teufelskreise der Interaktion der Funktionsstörungen

Für die weiteren Teufelskreise brauchen Sie gute Spezialisten.

Der Teufelskreis Exposition

mit toxischen Stoffen, sei es Schimmel im Wohnraum, Umweltgifte oder technische Stoffe, für die man eine Überempfindlichkeit im Sinne von MCS entwickelt hat, muss man begrenzen und vermeiden Lernen. Hier gibt es einige HilfsmögLichkeiten wie Ausleitungstherapien, Stützung des vielleicht unzureichenden Entgiftungszyklus wie z.B. das Kryptopyrrolsyndrom durch spezielle Spurenelemente und Aminosäuren.

Der Teufelskreis unzureichende Immunabwehr

Es müssen spezielle weiterreichende Laboruntersuchungen stattfinden, die verdeckte schmorende Infekte identifizieren, die dann vielleicht gezielter behandelt werden können. Zu mindestens kann hier auch generell die Immunabwehr durch gesunde Ernährung und durch Kontrolle des Vitaminhaushaltes mit gegebenenfalls Ergänzungstherapien gestärkt werden.

Der Teufelskreis der Zustand des Darms

Eigentlich alle Patienten berichten von Unregelmäßigkeiten und Reizdarmsymptomen. Inzwischen weist die Forschung darauf hin, dass unser Darm nicht nur die zentrale Funktion der Aufnahme aller Bestandteile in der Ernährung, die wir brauchen, hat, sondern auch eine zentrale Rolle in der Immunabwehr spielt. Die Bezeichnung „Leaky Gut Syndrom”, die in den Publikationen kursiert, bezeichnet ja den durchlässig gewordenen Darm, der die Nährstoffe nicht mehr korrekt aufnehmen kann und die Barriere zu den schädlichen Besiedlungen mit Bakterien und Pilzen nicht mehr aufrecht erhalten kann. Hier ist eine saubere Diagnostik notwendig, Stuhlproben zur Kontrolle der DarmbesiedLung, dann vielleicht Neuaufbau eines gesundes Milieus, Kontrolle der Funktionsfähigkeit des Dünndarms mit dem Atem-Zucker Test.

Der Teufelskreis Instabilität des Atlaswirbels

Dies erzeugt dann Druck auf wichtige Nervenstrukturen. Wie Sie am eigenen Leib sicher erfahren haben, ist es ein äußerst komplexes Geschehen, alles im Blick zu haben.